Epiphaniaskirche Köln

Die Epiphaniaskirche in Köln wurde 2015 saniert und um einen Kirchturm und einen Anbau erweitert.

Der Prozess

Aus unterschiedlichen Gründen ließ die evangelische Gemeinde ihre Kirche sanieren und einen Anbau hinzufügen. Zum einen sollte die Kirche offener werden und sich mehr in den lokalen Stadtraum einbringen. Zudem sollte sie besser als Kirche erkennbar sein, da der ursprüngliche 60er Jahre Bau sehr schmucklos und zurückhaltend gestaltet war.

Durch den neuen Anbau und den neuen Vorplatz öffnet sich die Epiphaniaskirche nun schrittweise in den städtischen Raum. Vom Bürgersteig über den Vorplatz und durch den neuen Vorbau, in dem sich die Garderobe und ein Gemeindecafé befinden, gelangt man schließlich stufenweise in den Gottesdienstraum. Zudem wurde auf dem Vorplatz ein neuer Glockenturm errichtet, um die Kirche erkennbarer zu machen.

Die Konstruktion

An die bestehende Kirchenfront wurde ein vollverglaster Anbau vorgesetzt, so dass eine Galerie entsteht, in welcher Küche, Garderobe und Sitzmöglichkeiten untergebracht sind. Die Galerie läuft über die gesamte Frontseite und ist mithilfe einer hölzernen Pfosten-Riegel Fassade konstruiert. Dadurch wirkt sie hell und einladend. Durch große Schiebetüren lassen sich eingebaute Küchennischen öffnen, welche komplett hellblau gehalten sind.

Der Gottesdienstraum wurde behutsam neu geordnet und saniert. Die neuen Prinzipalstücke stehen nun vor der Rückwand, welche von einer riesigen Glasmalerei über die gesamte Länge geprägt wird. Die zwei Seitenwände wurden in Backstein belassen.

Zwischen Gottesdienstraum und Galerie befindet sich eine Empore, auf der Platz für weitere Sitzmöglichkeiten vorhanden ist. Zu erreichen ist die Empore über eine zurückhaltende Treppe aus dem Gottesdienstraum heraus. Unter der Empore befinden sich Büros, Gemeinderäume und WCs.

Die Öffnungen der alten Fassade sind nun von der Galerie aus sichtbar. Die neue Fassade nimmt diese vertikale Streifigkeit auf und interpretiert sie in anderem Rhythmus und anderer Proportion neu.

Links die alte Fassade, rechts die neue Fassade zu Straße hin

Die Prinzipalstücke

Die neuen Prinzipalstücke wurden von der Bildhauerin Madeleine Dietz gestaltet. Sie bestehen aus getrockneten Lehmstücken, die von einer Ummantelung aus Schwarzstahl gehalten und geschützt werden. Ausschnitte im Stahl machen den Lehm sichtbar und deuten die Kreuzesform an.

Das Material Erde wurde als „Grundlage des Lebens“ und damit als „Symbol von Werden und Vergehen“ ausgewählt. Erde kann einerseits für erblühende Landschaften aber auch für ausgedorrte, unfruchtbare Gegenden verantwortlich sein.

Die Materialien

Die Materialien sind von Helligkeit geprägt. Die Fassade besteht aus hellem Fichtenholz, welches nur zur Straße hin dunkel gefärbt wurde. Durch den großflächigen Einsatz von Glas wird eine sehr helle und freundliche Atmosphäre geschaffen.

Auch der Gottesdienstraum ist durch die weiße Rückwand und Decke sehr hell gestaltet. Durch das Glaskunstwerk an der Altarseite gelangt viel Licht in Raum, bei Bedarf können Vorhänge zur Hilfe genommen werden. Die Backsteinwände und der dunkle Steinboden bringen dem Raum Ruhe.

Generelle Informationen

  • Architekten: Lepel & Lepel, Köln
  • Baukosten: ca. 1,6 Millionen €
  • Wettbewerb für den Umbau: 2011
  • Fertigstellung: 2015
  • Künstlerin Prinzipalstücke: Madeleine Dietz

weiterführende Links


vorgeschlagener Beitrag: Grabeskirche Köln
Gottesdienstraum im Lichtkubus im Kolumbarium Köln

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