Dreifaltigkeitskirche Münster

Dreifaltigkeitskirche Münster Chorbereich Kirchenumnutzung

geschichte

Die Dreifaltigkeitskirche gehört zu den wenigen Kirchenneubauten während der Zeit des Nazionalsozialismus in Deutschland. Sie diente der katholischen Gemeinde als Rückzugs- und Gemeinschaftsort. In Erwartung des baldigen Krieges gab es besondere Auflagen für den Sakralbau, so durfte zum Beispiel der Kirchturm nicht höher als der Dachfirst sein. Trotzdem wurde die Kirche im zweiten Weltkrieg stark zerstört, der Wiederaufbau dauerte bis 1947.

Durch die Zusammenlegung mehrerer münsteraner Gemeinden Anfang des neuen Jahrtausends wurde das Gotteshaus immer weniger genutzt. Als sich das Dach als einsturzgefährdet herausstellte, entschloss sich das Bistum die Kirche zu profanieren. Sie wurde schließlich an die städtische Wohnungsbaugesellschaft veräußert. 

Seit dem Umbau, der 2013 abgeschlossen wurde, werden nun mehrere Nutzungen unter dem Dach der ehemaligen Kirche vereint. Neben Einrichtungen für betreutes Wohnen in den unteren Etagen sind in den oberen Etagen verschiedene gewerbliche Mieter untergebracht.

Architektur

Die Bestandsarchitektur orientiert sich stark an Motiven der frühmittelalterlichen Romanik. Eine Zusammensetzung aus einfachen geometrischen Formen formt den Baukörper. Besonders charakteristisch ist das große Eingangsportal, welches komplett verglast ist. 

Dreifaltigkeitskirche Münster Fassade Kirchenumnutzung

Da die Aussenfassade unter Denkmalschutz steht, entschieden sich Bauherr und Architekt (Pfeiffer Ellermann Preckel, Münster), einen selbsttragenden Kern in den ehemaligen Innenraum der Kirche zu setzen, welcher von den historischen Mauern umschlossen wird. 

Zentrum dieses Kerns ist der offene Lichthof, der über eine durchgehende Dachverglasung mit viel Tageslicht versorgt wird. Die zentrale Blickachse durch das Kirchenschiff bleibt dadurch in neuer Form erhalten. Gläserne Brücken verbinden die beiden Seitentrakte auf allen Ebenen. Zudem erzeugen sie Lebendigkeit.

Dreifaltigkeitskirche Münster Innenraum Kirchenumnutzung

Über eine grünlich schimmernde Industrieverglasung gelangt das Licht bis in die Nutzräume der verschiedenen Etagen. Zum Innenhof sind die Flure angeordnet, entlang der Aussenfassade befinden sich die Wohnungen bzw. Büroräume. 

Die Spannung zwischen historischem Bestand und Neubau ist vor allem im ehemaligen Chorraum zu spüren. Hier ragt der neue Baukörper mit seiner kubischen Form in die Rundung der Kirche ein. Neu und Alt trennt nur noch eine Luftschicht, auch das historische Dachgestühl ist sichtbar. Durch den hohen Glasanteils des Neubaus wird der Kontrast zusätzlich verstärkt.

galerie

architektur

Bestand: Heinrich Besteller + Alfred Wörmann

Umbau: Pfeiffer Ellermann Preckel, Münster, https://pep-architekten.de/

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