
GESCHICHTE
Errichtet während des zweiten Weltkrieges wurde St. Josef 1941 nach Plänen des Schweizer Architekten Otto Dreyer fertiggestellt. Sie gilt neben der Hochschulbibliothek Luzern zu den bedeutendsten Bauten des Architekten. Der Bau der Kirche fiel in die generelle Entwicklung des Maihofquartiers in Luzern hin zu einem eigenständigen Stadtbezirk. Zehn Jahre nach Errichtung des Kirchenbaus wurde der freistehende Kirchturm ergänzt. 2009 wurde die Kirche samt Turm unter Denkmalschutz gestellt, bevor 2013 Sanierung und Umbau der Kirche und des angrenzenden Pfarrheims durch GZP Architekten erfolgte.

Architektur
St. Josef präsentiert sich als schlichter Sakralbau in basilikalem Stil. Der einfache länglich-kubische Baukörper ist mit flach geneigtem Satteldach eingedeckt. An den Längsseiten lassen kastenartige Fenster Licht in das Hauptschiff des Innenraumes. Über dem Hauptportal befindet sich ein großes Rosettenfenster des Künstlers Anton Flüeler. Nach Aussen erzeugt die Kirche durch die helle Putzfassade ein zurückhaltendes Bild, lediglich der Kirchturm weist auf die sakrale Nutzung des Ensembles hin.
Der Innenraum wird durch die massiven Säulen geprägt, die das hohe Hauptschiff von den flachen Seitenschiffen trennt. Durch die hohen Fenster und die kubische Raumform wird die Sakralität vor allem durch das einfallende Licht erzeugt. Der hintere Chorbereich ist durch mehrere Stufen erhöht. Die Materialität fügt sich durch den Einsatz von Holz, Beton und Putz in das schlichte Gesamtkonzept.

Umnutzung & Umbau
Seit dem Umbau ist der Kirchenraum zu einem multifunktional nutzbaren Mehrzwecksaal umgestaltet worden. Neben der immer noch regelmäßig stattfindenden liturgischen Nutzung in Form von Gottesdiensten wird der Saal nun für Musikveranstaltungen, Proben, Prüfungen, Feierlichkeiten, Vorträge und vieles weitere genutzt. Tagsüber ist er als ‚Ort der Stille‘ frei zugänglich. Zusammen mit den kleineren Raumangeboten für Schulungen, Proben etc. im angrenzenden ehemaligen Pfarrheim präsentiert sich der MaiHof unter dem Motto ‚Räume für Menschen‘. Zum Konzept gehört auch ein öffentlich zugängliches Café mit Aussenbereich zum zentralen Kirchvorplatz.
Das Konzept ist dabei auf maximale Nutzungsflexibilität ausgelegt. Sogar die Prinzipalstücke wurden mit Rollen ausgestattet, um einen schnellen und einfachen Umbau des Innenraumes vornehmen zu können.
Die architektonische Umsetzung der Nutzungsflexibilität wurde durch die komplette Entfernung der Bänke und Stühle erreicht. Der ehemalige Kirchenraum bleibt so in seiner reinen Form erlebbar und erzeugt durch die Leere einen fast meditativen Charakter. Ein besonderer Fokus fällt so auf das einfallende Licht, welches durch die Vorhänge gebrochen wird.
Neben den Vorhängen wurden weitere akustische Maßnahmen durch abgehängte Paneele geschaffen, die dem Raum vor allem für Konzertveranstaltungen einen einzigartigen Klang verleihen. Tellerartige Leuchten unterstützen die Vertikalität der Säulen und betonen die Raumhöhe.
Galerie


















Weitere Informationen: www.dermaihof.ch
Architekt: Otto Dreyer
Umbau: GZP Architekten