
Die Kirchengeschichte
Die katholische Agneskirche in Köln entstand aus dem persönlichen Wunsch des Kirchenstifters Peter Joseph Roeckerath. Er beauftragte Ende des 19. Jahrhunderts zwei Architekten mit dem Entwurf einer neugotischen Hallenkirche, benannt nach seiner zweiten Frau Agnes. Der Bauplatz, der heutige Neusser Platz, war damals noch Ackerland. 1902 wurde die Kirche schließlich eingeweiht.
Nach dem 2. Weltkrieg musste die stark zerstörte Agneskirche umfangreich wiedererrichtet werden. Dabei wurde das ehemalige Deckengewölbe durch eine Holzdecke ersetzt, welche jedoch 1980 durch einen Brand komplett zerstört wurde. Nach dem Brand wurde die Kirche wieder entsprechend dem ursprungszustand saniert und 1987 wurde der neue Altar eingeweiht.
Die heutige Agneskirche
Durch die Sanierung befindet sich die Kirche heutzutage wieder im Ursprungszustand. Sie ist durch einen 3-schiffigen Grundriss organisiert und im neogotischen Stil erbaut. Sie verfügt daher über die charakteristischen Säulen im Kircheninnern, sowie über viele Spitzbögen.
Besonders zu erwähnen sind der Chorfensterzyklus von Wilhelm Buschulte sowie der historische Hochaltar aus dem Jahr 1902. Auch einige moderne Kunstwerke gehören zum Inventar der Agneskirche, wie zum Beispiel das Lichtkreuz von Michael Bleyenberg (2003) im Eingangsbereich.

Die heutige Nutzung
Die Agneskirche ist seit jeher Zentrum des gleichnamigen „Agnes-Viertels“ in Köln, unweit nördlich des Domes am Rhein gelegen. Das Viertel hat sich um die Kirche herum entwickelt und ist ein belebtes und vielfältiges Stadtgebiet.
Die Kirche ist ein Symbol für das Lebensgefühl im Viertel und wird aktiv genutzt. Mehrmals die Woche finden Gottesdienste statt, zudem gibt es kulturelle Veranstaltungen.
Zukunftsvisionen
Hier sei an aller erster Stelle erwähnt, dass es sich bei den hier vorgestellten Visionen um rein fiktive Gedankenspiele handelt. Die Agneskirche ist eine gut besuchte Kirche, die als Wahrzeichen und Zentrum eines ganzen Kölner Stadtviertels gilt. Sie wird daher in absehbarer Zeit nicht von Rationalisierungsmaßnahmen des Kölner Bistums betroffen sein. Gerade wegen ihrer Popularität kann sie dennoch als plakatives Beispiel für mögliche Zukunftsnutzungen von Kirchen herangezogen werden.
Kirche als Bibliothek

Egal ob gläubig oder nicht, jeder Mensch, der ein sakrales Bauwerk betritt, empfindet ein gewisses Maß an Ehrfurcht. Wieso nicht dieses Gefühl nutzen und leerstehende Kirchen zu „Tempeln des Wissens“ umfunktionieren. Hier wird Wissen gebündelt, erhalten und (im Gegensatz zum Internet) physisch greifbar gemacht. Dabei wird natürlich auch der Konflikt zwischen Glaube und Wissenschaft zur Schau gestellt.
Kirche als Raumstation

Zugegeben noch ferne Zukunftsmusik. Doch in wenigen Jahrhunderten wird die Menschheit vielleicht überwiegend in Weltraumbasen leben, vielleicht sogar auf dem Mars. Für ein solches Szenario würden extrem viele kleine Weltraumstationen benötigt. Symbolisch würden kirchliche Stationen den Aufbruch der Menschen in ein neues Zeitalter der Wissenschaft darstellen. Zudem erinnern Kirchtürme von ihrer Form her an Raketen.
Kirche als Museum

Kirchen haben seit jeher die kostbarsten Schätze beherbergt, sei es in Form von Reliquien, wertvoll verzierten Gegenständen oder wichtigen Kunstwerken. Dadurch fungieren Kirchen immer auch als Museum. Diese organische Nebenfunktion könnte bei Aufgabe der sakralen Funktion zu einer Hauptfunktion ausgebaut werden.
Wichtige geschichtliche und kulturelle Ausstellungsstücken aus verschiedensten Kirchen könnten gebündelt und der Gesellschaft zugänglich gemacht werden.
weiterführende Links
- Webseite der Gemeinde: https://gemeinden.erzbistum-koeln.de/st-agnes-koeln/kirchen/st_agnes/